Das Gebiet, in dem die dem Bayerischen Waldgau angeschlossenen Vereine zu Hause sind, umfasst den Landkreis Regen sowie Teile der Landkreise Cham, Freyung-Grafenau und Straubing-Bogen. In diesem großen Gebiet wird auf vielfältige Weise Kultur und Brauchtum gepflegt.
Die Besiedelung dieses Raumes wurde zum Ende des ersten Jahrtausends von den damaligen Grundherren, den Grafen von Bogen und vor allem von den an der Donau gelegenen Klöstern in die Wege geleitet, welche erste Siedlungen im damals unerschlossenen "Nordwald" anlegten.
Die Menschen, die hier leben, die "Waldler", zeichnet ein ausgeprägtes Traditionsbewusstsein, die enge Verbundenheit mit der Natur und ihre Liebe zur Heimat aus. Diese menschlichen Grundhaltungen finden in sich in den hier gesungenen Volksliedern und auch den überlieferten Tänzen wieder.
Diese Haltung wird seit Generationen bei Festen und vielen Brauchtumsveranstaltungen gelebte Wirklichkeit. Darüber hinaus pflegen sie eine überkommene katholisch-barocke Volksfrömmigkeit, deren äußere Zeugnisse überall im Land zu finden sind.
Erfreulich ist, dass sich viele Waldler ihren Dialekt erhalten haben im Wissen, dass man sich damit bildhaft und kraftvoll auszudrücken vermag.
Die folgende Darstellung von Museen, Sehenswürdigkeiten, Festen und religiösen Ereignissen erlaubt aus Platzgründen nur jeweils einige Nennungen (ohne Gewichtung):
Brauchtum:
Arberkirchweih
Englmarisuchen in St. Englmar
Further Drachenstich
Grafenauer Säumerfest
Guntherfestspiele in Rinchnach
Kerzenwallfahrt zum Bogenberg
Kötztinger Pfingstritt
Regener Pichelsteinerfest
Literatur (Autoren):
Paul Friedl (Baumsteftenlenz)
Emerenz Meier
Max Peinkofer
Franz Schrönghamer-Heimdal
Museen:
Niederbayerisches Landwirtschaftsmuseum in Regen
Waldmuseum in Zwiesel
Freilichtmuseum in Finsterau
Wallfahrtsmuseum in Neukirchen Hl. Blut
Glasmuseum in Frauenau
Museumsdorf Bayerischer Wald in Tittling
Sehenswürdigkeiten:
Feng Shui Park in Lalling
Glasstraße
Nationalpark Bayerischer Wald
Volkmusik:
Zwieseler Fink
Drumherum in Regen
In diesem Zusammenhang darf auf die neu entstandene Volksmusikakademie in Freyung besonders hingewiesen werden!
Diese Zusammenstellung kann nur eine unvollständige Auswahl darstellen und soll in keinem Fall eine Rangfolge bedeuten.
Sepp Rossmeisl, im März 2021
Land und Leit im Woid
Da Boarische Woid, dös is unsa Hoamatland,
es gibt nix Schönas umranand,
wo 's Gäu und da Lallinger Winkl sich an Woid zuawendt,
da Arba, Rachl und Lusn grüaßn her vo ent,
wo da Regn und d' Ilz durch unsa schöns Landl rinnt,
wo se d' Leit no zu na Sitzweil zamafindn.
Wo unsere Woidbergn zum Himmi sich erhebn,
ois möchtns affi zum Herrgott segn,
wo üba d' Höh da Böhmwind saust
und da Woid so hoamli rauscht
andachtsvoi wia im Gebet,
ja von unsan Bayerwoid is da dö Red.
D' Leit voi Kraft und Innigkeit,
schlicht und oafach, wia si's ghört,
grod wia dö Baam,
dö mitn Woid vowachsn hand.
A gsunds Voik vom odn Schlog,
wo a s'Brauchtum no sei Hoamat hod,
wo ma dös Oide no in Ehren hoit,
a so hand d' Leut im Boarischen Woid.
Ja a Liab zu da Hoamat, zu da Arbat,
zum Musiziern, Tanzn und Singa a Freid,
a so hands und soins a bleibn,
bei uns im Woid herinnat dö Leit.
Sepp Schiller
Das Theaterspielen liegt dem Waldler von jeher im Blut. In vielen Dörfern gibt
es Laienspielgruppen die jährlich ein neues Stück einstudieren, das meistens
an zwei oder drei Wochenenden in der Fastenzeit oder zwischen Weihnachten und
Neujahr aufgeführt wird. Mehrere Mitgliedsvereine des Bayerischen Waldgaus
haben eine eigene Theatergruppe.
Aber nicht nur das "Bauerntheater" wird in Ostbayern und dem Bayerischen
Wald gepflegt, auch viele Festspiele haben im Kulturprogramm der Region ihren
festen Platz und sind weithin bekannt. Vom ältesten Volksschauspiel Deutschlands,
dem "Further Drachenstich" über diverse Burgfestspiele und historische
Aufführungen sowie Freilichtspiele bis zum Kindertheater ist vieles geboten.
Und durch Hilfe von Profi-Regisseuren erreichten diese Laienbühnen im Laufe
der Jahre ein hohes Niveau.
Näheres zu den Festspielen gibt's unter:
www.festspielsommer.de
Von Gauseite wird das Laienspiel in Jugendbildungsmaßnahmen (JUBI) den
Jugendlichen näher gebracht. Bei diesen Veranstaltungen dreht sich dann drei
Tage lang alles "rund um's Theaterspielen". Und mit "alles" ist auch gemeint,
dass die jungen Leute "alles" selbst machen. Vom der Kulissenmalerei, über die
Auswahl bzw. Erstellung der Requisiten, der musikalischen Umrahmung, bis zur
Aufführung der Theaterstücke. Wobei der Begriff Theaterstücke etwas zu hoch
gegriffen ist. Es handelt sich dabei mehr um "Theaterstückerl" oder Sketche,
denn in der Kürze der Zeit ist mehr nicht zu verlangen. Und "verlangt" wird
etwas von den jungen Leuten, denn es sollen doch alle Teilnehmer von dieser
JUBI auch etwas mit nach Hause nehmen können. Damit dem so ist, stehen den
Teilnehmern erfahrene Laienspieler, Musiker und Jugendleiter zur Seite.